Fotografieren im Lost Place – Tipps für bessere Bilder

Licht, Perspektive, Ausrüstung & Bearbeitung im Fokus

Lost Places faszinieren durch Verfall, Geschichte und Atmosphäre. Um diese Stimmung fotografisch gut einzufangen, braucht es mehr als nur ein gutes Auge. In diesem Guide erfährst du, worauf du bei Licht, Perspektive und Nachbearbeitung achten solltest – unabhängig davon, ob du mit Kamera oder Smartphone unterwegs bist.


1. Licht – das A und O im Lost Place

In verlassenen Gebäuden herrschen oft schwierige Lichtverhältnisse. Meist ist es dunkel, mit einzelnen Lichtquellen durch Fenster oder offene Dächer.

Tipps:

  • Nutze Stativ oder stabilisiere die Kamera für längere Belichtungen.
  • Fotografiere möglichst bei Tageslicht – früher Vormittag oder später Nachmittag liefern oft das beste Licht.
  • Kein Blitzlicht – es zerstört die Atmosphäre und erzeugt harte Schatten.
  • Taschenlampen gezielt einsetzen (z. B. für Lichtakzente im Hintergrund).

2. Perspektive – weg vom Standard

Verlassene Orte leben von Details und ungewöhnlichen Blickwinkeln. Vermeide es, alles auf Augenhöhe zu fotografieren.

Ideen für bessere Perspektiven:

  • Geh niedrig – bodennahe Fotos wirken oft dramatischer.
  • Spiele mit Durchblicken (z. B. Türrahmen, Fenster, Gänge).
  • Nutze Symmetrien und Fluchtlinien (Treppenhäuser, Korridore).
  • Auch das Kippen der Kamera (Dutch Angle) kann Spannung erzeugen – dezent eingesetzt.

3. Bildkomposition – mit Struktur zum besseren Foto

Ein gutes Foto braucht Ordnung – gerade im Chaos verlassener Orte.

Hilfreiche Grundsätze:

  • Drittelregel: Hauptmotive nicht mittig, sondern auf Drittellinien platzieren.
  • Rahmen im Bild nutzen (Fenster, Türen, Bögen).
  • Vordergrund einbauen (z. B. Pflanzen, Schutt, Geländer).
  • Auf Führungslinien achten, die den Blick lenken (z. B. Geländer, Lichtkanten).

4. Ausrüstung – weniger ist mehr

Du brauchst keine teure Ausrüstung für gute Urbex-Fotos – aber ein paar Basics helfen:

Empfehlenswert:

  • Stativ oder Mini-Stativ für Langzeitbelichtungen
  • Weitwinkelobjektiv für enge Räume
  • Taschenlampe für gezielte Lichtsetzung
  • Ersatzakku & Powerbank – viele Bilder, wenig Steckdosen
  • Kamerarucksack – robust, wasserfest, kompakt

Auch ein aktuelles Smartphone mit guter Kamera kann ausreichend sein – wenn du mit Licht und Perspektive arbeitest. Mehr zum Thema Ausrüstung: Was gehört in den Rucksack?


5. Nachbearbeitung – Atmosphäre betonen

Die meisten Urbex-Fotos entfalten ihren Charakter erst nach etwas Nacharbeit.

Grundlegende Tipps:

  • Belichtung anpassen, Tiefen aufhellen, Lichter abdunkeln
  • Kontraste & Klarheit erhöhen, ohne zu übertreiben
  • Farbstimmung anpassen – kalte Töne betonen oft die Verlassenheit
  • Schärfe nachziehen – aber vorsichtig bei Rauschen
  • Unnötige Objekte oder Sensorflecken entfernen

Programme wie Lightroom, Darktable oder Smartphone-Apps wie Snapseed bieten viele Möglichkeiten – auch kostenlos.


Fazit: Technik trifft Gefühl

Gute Urbex-Fotos entstehen nicht durch teure Ausrüstung, sondern durch Beobachtung, Geduld und ein Gespür für Atmosphäre. Wer Licht, Perspektive und Komposition gezielt einsetzt, bringt die Faszination verlassener Orte wirkungsvoll zur Geltung – ob mit Kamera oder Smartphone.

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