Fachklinik für innere Medizin und Psychosomatik
Abseits der großen Städte entstand in der Nachkriegszeit eine Klinik, die sich über Jahrzehnte auf innere Medizin und psychosomatische Behandlung spezialisierte. Ein besonderer Schwerpunkt war die Ernährungsberatung, bei der die Hay’sche Trennkost im Mittelpunkt stand. Heute ist die Einrichtung aufgegeben – ein Beispiel für den Wandel kleinerer Fachkliniken in Deutschland.
Aufbau und Ausrichtung
Die Klinik wurde Ende der 1940er-Jahre gegründet und entwickelte sich rasch zu einer bekannten Adresse für psychosomatische Behandlungen. Patienten kamen über viele Jahre aus verschiedenen Regionen, um hier stationäre Therapien wahrzunehmen. Neben klassischer innerer Medizin war die Kombination mit Ernährungs- und Psychotherapieangeboten ein Alleinstellungsmerkmal.
Fachklinik der späten Jahre
In den 1980er- und 1990er-Jahren erfolgte die Ausrichtung als Fachklinik für Psychosomatik und Psychotherapie. Das Haus verfügte über rund fünfzig Betten und war durch einen Versorgungsvertrag in das Gesundheitssystem eingebunden, auch wenn es nicht im offiziellen Krankenhausplan geführt wurde.
Schließung
Anfang der 2000er-Jahre geriet die Klinik zunehmend unter wirtschaftlichen Druck. Die Patientenzahlen gingen zurück, und die Refinanzierung war nicht dauerhaft gesichert. 2003/2004 wurde der Betrieb endgültig eingestellt. Seitdem steht das Gebäude leer.
Heutiger Zustand
Heute zeigt sich die ehemalige Klinik von Vandalismus vollständig gezeichnet. Keine Fensterscheibe ist mehr intakt, Glassplitter liegen in allen Räumen verstreut. Türen, Wände und Einrichtungen wurden zerstört oder herausgerissen. Von der ursprünglichen Nutzung ist kaum mehr als die Gebäudestruktur erhalten.
Damit ist dieser Ort ein trauriges Beispiel für den Verfall und die mutwillige Zerstörung aufgegebener Bauten. Während andere ehemalige Kliniken zumindest noch in Teilen nutzbar oder umnutzbar bleiben, wurde hier nahezu alles dem Vandalismus überlassen.