Verlassenes Pumpwerk an der Weichsel
Ehemalige Pumpstation der traditionsreichen Zellulose- und Papierwerke in Włocławek. Der Bau steht direkt am Ufer der Weichsel und gehört zu den letzten gut sichtbaren Resten des einst riesigen Industriekomplexes.
Historischer Kontext
Die Zellulosefabrik in Włocławek wurde 1899 von den Brüdern Isidor und Max Cassirer in Betrieb genommen und prägte über Jahrzehnte Wirtschaft und Stadtbild. 1994 wurde der Betrieb unter dem Namen „Zakłady Celulozowo-Papiernicze im. Juliana Marchlewskiego“ endgültig eingestellt.
Rolle der Pumpstation
Das Pumpwerk mit Standort direkt am Strom war Teil der Werksinfrastruktur am Fluss: Es diente der Wasserentnahme aus der Weichsel für den Produktionsprozess.
Schließung des Werkes
Zum Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre geriet der Betrieb in eine Krise. In den Jahren 1990–1993 wurden Strafen wegen Gewässerverschmutzung verhängt; 1994 folgte die endgültige Stilllegung. Mit der Werksschließung endeten auch die Einleitungen in die Weichsel.
Heutiger Zustand
Vom einst weitläufigen Werksgelände ist nur wenig geblieben; die Pumpstation steht weiterhin einsam am Ufer der Weichsel. Rundherum zeugen zerfallende Betontrümmer, teilweise freiliegende Treppen und kaum noch erkennbare Fundamente von der früheren Industriekulisse. Das Gelände strahlt eine verfallene, stillgelegte Stimmung aus, die den einstigen Umfang des Komplexes nur erahnen lässt.
Ausblick / Nutzungsidee der Stadt
2025 kündigte die Stadt ein Projekt an, das die Revitalisierung der ehemaligen Pumpstation als Sitz des „Nadwiślańskie Centrum Dziedzictwa – SZKUTNIA“ („Weichsel-Kulturerbezentrum – Bootswerft“) vorsieht. Geplant sind Werkstätten und Ausstellungsbereiche in Verbindung mit dem modernisierten Sommerhafen.