Technik & Ausrüstung – Urbex Fotografie in Lost Places
Wer verlassene Orte fotografiert, braucht mehr als nur eine Kamera – das richtige Equipment erleichtert nicht nur das Arbeiten in dunklen und oft unsicheren Umgebungen, sondern kann auch über die Qualität der Bilder entscheiden. Hier zeige ich, womit ich arbeite und was sich in der Praxis bewährt hat.
Meine Fotoausrüstung
„Aktuell arbeite ich mit zwei Kamerasystemen von Nikon: der spiegellosen Z7 und der DSLR D800. Beide zeichnen sich durch ihre hohe Auflösung und ihren enormen Dynamikumfang aus – ideal, um die feinen Details und Lichtstimmungen verlassener Orte möglichst realitätsnah einzufangen.“
Verwendete Objektive:
Zoomobjektive:
- Sigma 12–24mm f/4.5–5.6 – für extreme Weitwinkel-Perspektiven
- Tamron 24–70mm f/2.8 – lichtstark und flexibel
- Nikon Z 24–120mm f/4 – als vielseitiges Allround-Objektiv
- Sigma 70–200mm f/2.8 – für Detailaufnahmen auf Distanz
Festbrennweiten:
- BrightinStar 9mm f/5.6 – Ultraweitwinkel mit spezieller Bildwirkung
- Viltrox 24mm f/1.8 – lichtstark für Innenräume
- Viltrox 50mm f/1.8 – für klassische Bildkompositionen
Als Hauptstativ nutze ich ein Manfrotto MT190XPRO4 mit Sirui K-20X Kugelkopf, zusätzlich kommt ein kompaktes K&F Concept Reisestativ zum Einsatz – besonders bei Touren mit leichtem Gepäck oder begrenztem Platz.
Ganz besonders schätze ich den PGYTECH Beetle Camera Clip, mit dem ich die Kamera sicher und schnell erreichbar am Rucksackträger befestigen kann.
Zubehör und Tools
Auch beim Zubehör achte ich auf Praxistauglichkeit und Verlässlichkeit. Besonders hilfreich sind:
- Sofirn IF30 – eine leistungsstarke Taschenlampe mit breitem Lichtkegel
- LEDLenser P14 – für fokussiertes, punktuelles Licht
- Verschiedene Rucksäcke von Lowepro, angepasst an Ausrüstung und Tourdauer
- Ersatzakkus, Speicherkarten, Powerbank und Erste-Hilfe-Set etc.
Zudem kommt eine Potensic Atom Drohne zum Einsatz – für Außenansichten und Gesamtaufnahmen, wo es die Umstände erlauben.
Software und Bildbearbeitung
Ich fotografiere ausschließlich im RAW-Format, um maximale Kontrolle bei der Nachbearbeitung zu haben. Für die Bildentwicklung nutze ich Adobe Lightroom, gelegentlich auch Adobe Photoshop für gezielte Retuschen. Ziel ist es, die Stimmung des Ortes zu bewahren – also gezielte Anpassungen bei Licht, Kontrast und Farbtemperatur, aber keine künstliche Verfremdung.
Tipps für Einsteiger
Wer in die Urbex-Fotografie einsteigen möchte, muss nicht sofort teuer investieren. Eine gebrauchte Kamera mit manuellen Einstellungsmöglichkeiten, ein einfaches Stativ und eine Taschenlampe reichen für den Anfang oft aus. Wichtig ist der respektvolle Umgang mit den Orten – betrete nichts, was du nicht betreten darfst (was zu ist, bleibt zu!), hinterlasse keine Spuren und nimm nichts mit außer Bildern.
Kleidung, Sicherheit und persönliche Vorbereitung
Neben Kamera und Zubehör ist die richtige Kleidung essenziell. Verlassene Orte bedeuten oft Schutt, Feuchtigkeit, scharfe Kanten oder maroden Untergrund – hier bewähren sich robuste, wetterfeste Kleidung und vor allem festes Schuhwerk mit gutem Profil. Handschuhe können hilfreich sein, um sich bei Bedarf abzustützen oder Türen zu öffnen, ohne sich zu verletzen.
Unverzichtbar ist ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set, das in keinem Rucksack fehlen sollte. Auch Mückenspray, Desinfektionstücher und eine Wasserflasche gehören zur Grundausstattung – besonders in warmen Monaten oder bei längeren Touren.
Wer auf Nummer sicher gehen will, informiert im Vorfeld jemanden über Ziel und Rückkehrzeit – denn beim Fotografieren in abgelegenen Lost Places bist du oft auf dich allein gestellt. Vorsicht, Vorbereitung und Achtsamkeit sind hier wichtiger als jedes noch so teure Objektiv.