Gefahren beim Urban Exploring erkennen und vermeiden
Lost Places faszinieren – aber sie bergen auch Risiken. Wer verlassene Orte erkundet, bewegt sich in teils maroden Strukturen, oft ohne offizielle Absicherung. Dieser Guide gibt dir einen Überblick über typische Gefahren und wie du dich davor schützt.
Typische Gefahren in Lost Places
Verlassene Gebäude sind nicht instand gehalten. Deshalb ist besondere Vorsicht geboten:
- Einsturzgefahr: Morsche Decken, lose Bodenplatten oder bröckelnde Treppen können plötzlich nachgeben. Meide Bereiche mit sichtbaren Rissen oder durchhängenden Decken.
- Asbest und Schadstoffe: Viele Gebäude aus DDR-Zeiten oder den 1960er–80er Jahren enthalten gesundheitsschädliche Materialien wie Asbest, PCB oder Schimmel. Meide staubige Räume und trage im Zweifel eine FFP2-Maske.
- Nägel, Scherben und rostige Metallteile: Gerade in Werkstätten oder Hallen liegen oft Gefahren auf dem Boden. Feste Schuhe mit durchtrittsicherer Sohle sind Pflicht.
- Dunkelheit: In fensterlosen Kellern oder Industriehallen kann es stockfinster sein. Eine gute Taschenlampe gehört zur Grundausstattung.
Verhalten bei Unfällen oder Orientierungslosigkeit
Trotz Vorbereitung kann etwas passieren. Was dann?
- Unfall: Ruhe bewahren. Versuche, dich zu stabilisieren und Kontakt aufzunehmen. Ein Handy mit ausreichend Akku und Empfang ist lebenswichtig – idealerweise mit GPS-Funktion.
- Orientierung verloren: Bleibe möglichst ruhig, gehe keine weiteren Risiken ein. Zeichne beim Betreten eine mentale Karte (oder mit App), um notfalls den Rückweg zu finden.
- Vorher: Hinterlasse einer Vertrauensperson den ungefähren Standort und eine geplante Rückkehrzeit.
Wann du besser umkehren solltest
Verlassene Orte zu erkunden ist reizvoll, aber Sicherheit geht vor. Du solltest die Tour abbrechen, wenn:
- Der Zugang nur mit Gewalt möglich wäre („Was zu ist, bleibt zu“).
- Die Bausubstanz sichtlich einsturzgefährdet ist.
- Du dich unwohl, verfolgt oder beobachtet fühlst.
- Du körperlich nicht fit oder zu erschöpft für einen sicheren Rückweg bist.
Es zeugt von Erfahrung und nicht von Feigheit, im Zweifel umzukehren.
Urbex nie allein? – Vorteile von Duo-Touren
Urban Exploring zu zweit (oder in kleinen Gruppen) hat klare Vorteile:
- Sicherheit: Bei einem Unfall kann sofort Hilfe geholt werden.
- Zweite Meinung: Ob ein Weg sicher ist, lässt sich besser im Team beurteilen.
- Navigation: Ein Mitstreiter hilft bei der Orientierung und Entscheidung.
- Erlebnis teilen: Viele Eindrücke wirken noch stärker, wenn man sie gemeinsam erlebt.
Aber: Die Gruppe sollte klein, ruhig und respektvoll sein – niemand braucht Lärm oder unachtsame Tritte auf instabilen Böden.
Fazit
Urbex lebt von Entdeckung und Atmosphäre – aber Sicherheit ist der Schlüssel. Wer Risiken früh erkennt und umsichtig handelt, kann lange Freude am Erkunden vergessener Orte haben.