Keiner hat die Absicht eine Nobelherberge zu bauen…

Auf knapp 900 Metern Höhe versteckt sich tief im Wald ein ganz besonderes Relikt der DDR-Zeit: die sogenannte Nobelherberge von SED-Parteichef Walter Ulbricht. Mitte der 1960er-Jahre ließ Ulbricht das luxuriöse Gästehaus für sich, hochrangige Parteigenossen und Staatsgäste errichten. Der Bau erfolgte unter größter Geheimhaltung.

Luxus mit Mitteln aus Ost und West

Die Residenz war mit hochwertigsten Materialien ausgestattet – darunter Marmor, Schiefer und Glasarbeiten, teilweise aus dem Westen importiert. Finanziert wurde das Ganze als „Verteidigungsprojekt“, um so Staatsmittel zu nutzen und westliche Baumaterialien zu beschaffen.

Technik, die ihrer Zeit voraus war

Ulbrichts Nobelherberge war nicht nur ein komfortabler Rückzugsort, sondern auch mit modernster Technik ausgestattet. Abhöranlagen, Fernmeldetechnik und hydraulisch versenkbare Wände sollten Sicherheit und Diskretion bei Besprechungen garantieren. Ironischerweise konnten Mitarbeiter in Kellerräumen dennoch Gespräche mithören – ein technisches Paradoxon der Überwachungsarchitektur.

Heute ein Lost Place mit Geschichte

Trotz Vandalismus ist der einstige Prunk noch immer erkennbar. Die Anlage zählt heute zu den interessantesten verlassenen Orten mit DDR-Geschichte. Wer sich für Architektur, Technik und Politikgeschichte interessiert, findet hier ein eindrucksvolles Stück Zeitgeschichte.

Der mdr berichtet von Ulbrichts Nobelherberge

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