Festung Thorn und Fort XI – Preußische Militärarchitektur in beeindruckender Größe
Die Festung Thorn in Toruń (ehemals Thorn) gehört zu den bedeutendsten Festungsanlagen Mitteleuropas. Sie wurde zwischen 1872 und 1894 von der preußischen Armee als moderner Befestigungsgürtel errichtet. Ihre Aufgabe bestand darin, die strategisch wichtige Weichselstadt zu sichern, die damals Teil der Provinz Westpreußen war. Der Festungsgürtel umfasste ursprünglich 15 Forts sowie zahlreiche Zwischenwerke, Batterien und Gräben – ein typisches Beispiel für die spätpreußische Polygonalbefestigung.
Eines der eindrucksvollsten erhaltenen Werke ist das Fort XI – Dąbrowskiego. Das Außenfort wurde in den 1880er Jahren gebaut und ist noch heute sehr gut erhalten. Charakteristisch sind:
- massive Ziegelbauweise
- ausgedehnte Kasematten
- unterirdische Verbindungs- und Munitionsgänge
- Grabenwehre und Geschützstellungen
- typische preußische Verteidigungsarchitektur der Kaiserzeit
Besucher finden im Fort XI originale Bausubstanz, technische Details und authentische Spuren der militärischen Nutzung vom Kaiserreich bis in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg.
Die Stadt Toruń, UNESCO-Welterbe mit einer hervorragend erhaltenen mittelalterlichen Altstadt, bietet einen reizvollen Kontrast zu den stillen Militärmonumenten rund um die Stadt. Für Fotografen, Geschichtsinteressierte und Urbex-Begeisterte ist besonders Fort XI ein spannendes Ziel – gut erhalten, weitläufig und voller architektonischer Details aus der Zeit der preußischen Hochforts.
Ein Besuch lohnt sich nicht nur wegen der historischen Stadt, sondern auch wegen der weitgehend vergessenen Festungsanlagen, die eindrucksvoll zeigen, wie aufwendig und technisch durchdacht die preußische Militärarchitektur im späten 19. Jahrhundert war.
https://de.wikipedia.org/wiki/Festung_Thorn